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Sehenswürdigkeiten

Münster - Katholische Marienkapelle

von Dietrich Kleipa

Im Jahre 1883 wurde von Franz Schüler, Pfarrer in Münster von 1861 bis zu seinem Tode 1890, eine Marienkapelle gestiftet. Er hatte von der Gemeinde Münster für 30 Mark den „alten Kirchplatz im Höchster Wegfeld" gekauft und ließ dort aus eigenem Vermögen eine Kapelle errichten. Der hohe und schmale Backsteinbau mit Sandsteingewänden, Maßwerkfenstern und Fialen ist das einzige Bauwerk des neugotischen Stils in der Stadt Kelkheim. Das Schieferdach wird von einem Dachreiter überragt.

Die Flur, auf der Pfarrer Schüler das Kirchlein zur Erinnerung an eine verschwundene Feldkapelle bauen ließ, trug den Namen „Altkirch". Dort stand ehemals eine von dem Kelkheimer Zippel Hen um 1544 errichtete Wendelinskapelle, die später verfiel und deren Reste 1819 abgebrochen wurden. Landkarten aus der Zeit um 1608 und 1706 zeigen bereits die Kirchenruine. Die Schüler'sche Kapelle ging 1906 in den Besitz der Gemeinde Münster über. Nach 1954 erhielt sie einen kleinen Anbau an der Nordseite und wurde bis zum Bau der neuen Trauerhalle 2006 als Totenkapelle genutzt. Das einstmals vorhandene Inventar - ein Altar aus Eichenholz, acht Kirchenstühle, sechs Figuren und fünf Bilder - ist verschwunden. Nur eine kleine Glocke ist erhalten geblieben.

Literatur:
Gertrude Rolly:Der Friedhof und die Schüler'sche Kapelle, in: 1000 Jahre Pfarrei Münster, Kelkheim-Münster 1994, S. 47-50


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